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EFIB® - das Konzept

Bindung für Frühgeborene

EFIB® – das Konzept

Ein wesentlicher Teil der Entwicklung des Gehirns beim Feten findet in einem Gestationsalter von 23 Wochen bis zum Termin statt. Vor allem extrem unreife Frühgeborene werden in dieser Phase zumeist im Inkubator einer Intensivstation behandelt und gepflegt. Die während der stationären Versorgung einwirkenden Reize erhöhen jedoch das Risiko für Fehlentwicklungen.

Genau hier setzt das Konzept der Entwicklungsfördernden Familienzentrierten Individuellen Betreuung für Früh- und Neugeborene (EFIB®) an. Unter dem Schlagwort „Minimierung der Intensivmedizin auf das Notwendige und Maximierung der Zuwendung zum Kind und seiner Familie“ wird die Versorgung am Perinatalzentrum1 mit Maßnahmen zur Entwicklungsförderung und Familienbindung kombiniert. Unsere Leitlinien beinhalten sowohl intensivmedizinische als auch entwicklungsfördernde, psychologische Aspekte.

Das Konzept der entwicklungsfördernden familienzentrierten Individuellen Betreuung geht zurück auf die Neuropsychologin Heidelise Als (Children’s Hospital, Boston) und die Arbeit am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum Heidelberg. In mehreren Studien wurde die Wirksamkeit des Konzepts wissenschaftlich belegt. Die Ergebnisse: Verbesserung der Langzeitentwicklung, kürzerer Klinikaufenthalt und geringere Behandlungskosten.

Das EFIB®-Konzept beruht auf folgenden Erkenntnissen:

  • Die meisten Frühgeborenen werden gesund geboren, sind aber wegen ihrer Unreife nicht auf das Leben außerhalb des Mutterleibes vorbereitet. Ziel der medizinischen Betreuung Frühgeborener ist daher, die unreifen Funktionen zu unterstützen (z.B. Atmung, Wärme), ohne den Kindern durch die Intensivmedizin körperlich und seelisch zu schaden.
  • Entscheidende Entwicklungsschritte des Gehirns erfolgen beim ungeborenen Kind zwischen 22 und 40 Wochen. Beim extrem unreifen Frühgeborenen erfolgt der größte Teil dieser Entwicklung im Inkubator einer Intensivstation. Eine normale Entwicklung des Gehirns außerhalb des Mutterleibs ist möglich, wenn das frühgeborene Kind viel Zuwendung und positiv wirkende Reize erfährt, während unangenehme Erfahrungen und Reize vermieden oder minimiert werden.
  • Hierdurch lassen sich neurologische Langzeitprobleme, besonders aber Verhaltensstörungen frühgeborener Kindern vermeiden (Als 1994, 1996).
  • Erfolgreiche Neugeborenenmedizin bedeutet, dass Frühgeborene und krank geborene Neugeborene körperlich und seelisch gesund in eine gesunde Familie hinein entlassen werden.
  • Frühgeborene Kinder bleiben besondere Kinder, die ihren Eltern viel abverlangen. Voraussetzung für eine optimale entwicklungfördernde Betreuung Frühgeborener durch ihre Eltern ist, dass die Eltern schon in der Klinik lernen, die Bedürfnisse ihres Kind zu erkennen und es autonom, kompetent , selbstbewusst, ohne Angst zu betreuen.
  • Bei optimaler familienorientierter Betreuung sind die „frühgeborenen Familien“ besonders glückliche Familien.

Qualitätsdaten

Jedes Jahr werden ca. 9.000 Kinder mit einem Gewicht von weniger als 1.500 Gramm geboren. Frühgeburten oder Wachstumsstörungen sind häufige Gründe für dieses sehr niedrige Geburtsgewicht. Diese Frühgeborenen bedürfen der besonderen medizinischen Fürsorge in speziell dafür ausgestatteten Krankenhäusern (Perinatalzentren). Die Webseite www.perinatalzentren.org bietet Ihnen die Möglichkeit, Perinatalzentren, die diese Frühgeborenen unter 1.500 Gramm versorgen, zu finden und miteinander zu vergleichen.

Leicht verständlich und gleichzeitig transparent: Anhand einer animierten Körpergrafik informiert das Kath. Marienkrankenhaus über die medizinische Qualität in der Geburtshilfe. Grundlage der Kennzahlen sind die aktuellen Daten der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS). Die Qualitätsdaten erlauben wissenschaftlich fundierte Aussagen über die medizinische und pflegerische Leistungsfähigkeit einer Klinik im landes- und bundesweiten Vergleich. Weitere Qualitätsdaten zur Geburtshilfe finden Sie auch im Hamburger Krankenhausspiegel.